Vorschau - Rapid Wien vs. West Ham Europa League

Ohne Fans gegen Rapid Wien für den Gruppensieg | 5. Spieltag der Europa League

West Ham Uniteds Kampagne in der UEFA Europa League Gruppe H wird am Donnerstagabend mit einer Reise nach Österreich fortgesetzt, wo man auf Rapid Wien trifft.

Das Spiel wird ohne die Fans der beiden Vereine im Allianz Stadion ausgetragen, nachdem Österreich am Montag eine nationale Sperre verhängt hat, nachdem die Zahl der COVID-Fälle in dem mitteleuropäischen Land gestiegen ist.

Auch wenn die Umstände ungewöhnlich sind, brauchen die Hammers einen Sieg, um sich den ersten Platz und damit den direkten Einzug ins Achtelfinale zu sichern.

In den ersten drei Partien besiegten die „Irons“ Dinamo Zagreb (2:0), Rapid (2:0) und KRC Genk (3:0), ehe sie bei letzterem ein 2:2-Unentschieden erreichten. Damit liegen sie zwei Runden vor Schluss vier Punkte vor den Kroaten, sechs vor dem belgischen Pokalsieger und sieben vor dem österreichischen Gegner.

Die Mannschaft von David Moyes hat das Ticket für die K.o.-Runde sicher, doch mit dem ersten Platz in der Gruppe H würde man ein Playoff-Spiel gegen den Drittplatzierten der UEFA Champions League vermeiden.

West Ham will nach der 0:1-Niederlage in der Premier League gegen die Wolverhampton Wanderers am Samstag eine neue Serie von sieben Spielen ohne Niederlage starten. Mit diesem Ergebnis endete auch die seit elf Spielen andauernde Ungeschlagenheit auswärts in allen Wettbewerben.

Für Rapid, das vor zwei Wochen seinen Trainer Dietmar Kühbauer durch den ehemaligen Spieler und zweifachen österreichischen Fußballer des Jahres Steffen Hofmann ersetzte, war es ein schwieriger Start in die Saison, nachdem man nur vier der ersten 14 Bundesligaspiele und nur eines der vier Europa-League-Spiele gewonnen hatte.

Das erste Spiel unter Hofmann gewann Rapid am Wochenende mit 1:0 zu Hause gegen den SCR Altach in der Bundesliga.

Wie man das Spiel verfolgt

Anpfiff am Donnerstag ist um 18.45 Uhr MEZ. Das Spiel wird live auf RTL+ übertragen.

Team-News

David Moyes wird seine Startelf in der UEFA Europa League erneut verändern, denn innerhalb von sieben Tagen folgen die Spiele in der Premier League bei Manchester City sowie die Heimspiele gegen Brighton & Hove Albion und Chelsea.

Für diese Spiele könnte der Schotte auf Alphonse Areola, Vladimír Coufal, Issa Diop, Mark Noble, Manuel Lanzini, Nikola Vlašić und Andriy Yarmolenko zurückgreifen.

Angelo Ogbonna fällt nach einer Kreuzbandverletzung im rechten Knie langfristig aus.

Rapid Wien muss auf Innenverteidiger Christopher Dibon, den jungen Mittelfeldspieler Lion Schuster, Torhüter Richard Strebinger, Rechtsverteidiger Lukas Sulzbacher, Innenverteidiger Leo Greiml und den ehemaligen Innenverteidiger von Tottenham Hotspur und Stoke City Kevin Wimmer verzichten.

Der Gegner

Rapid Wien ist ein Synonym für den österreichischen Fußball.

Kein Verein hat öfter die österreichische Meisterschaft gewonnen als Rapid (32 Mal), während die Grün-Weißen 14 Mal den österreichischen Cup gewonnen haben.

Rapid erreichte außerdem zwei europäische Endspiele und bestritt weit über 200 Spiele in kontinentalen Wettbewerben, seit man 1955 in der ersten Runde des Europapokals der Landesmeister den PSV Eindhoven aus den Niederlanden ausschaltete.

Der Verein wurde 1897 als Erster Wiener Arbeiter-Fußball-Club gegründet und erhielt seine heutige Identität weniger als zwei Jahre später, im Januar 1899.

Rapid machte seinem Namen alle Ehre und gewann 1911/12 den ersten österreichischen Staatsmeistertitel, der im darauffolgenden Jahr verteidigt wurde.

Der Verein dominierte auch in der Zwischenkriegszeit und gewann zwischen 1919 und 21 einen Hattrick an Meisterschaften, darunter das Double mit dem ersten der 14 österreichischen Cup-Triumphe 1919 und 1920.

Als Österreich von Nazi-Deutschland annektiert wurde, reagierte Rapid mit dem Gewinn des deutschen Pokals 1938 und der Meisterschaft 1941.

Auch in der Nachkriegszeit blieb Rapid siegreich und wurde nach dem 19. Meistertitel in der Saison 1954/55 Österreichs Vertreter im ersten Europacup.

Die ersten Auftritte von Rapid im neuen Wettbewerb sahen Siege in Hin- und Rückspiel gegen den AC Mailand und das alles überragende Real Madrid, das ein Playoff benötigte, um die Österreicher auf ihrem Weg zum Pokalsieg 1956/57 zu besiegen.

Das beste Ergebnis im Europacup erzielte Rapid in der Saison 1960/61, als man das Halbfinale erreichte und dort am späteren Sieger Benfica scheiterte.

Als in den 1960er und 1970er Jahren sowohl Austria Wien als auch Wacker Innsbruck zu eigenen Größen aufstiegen, begannen die heimischen Trophäen zu versiegen, aber Rapid kehrte in den 1980er Jahren zurück und gewann 1981/82 und 1987/88 zwei Titel und stand 1985 im Finale des Europapokals der Pokalsieger, wo man sich dem englischen Klub Everton mit 1:3 geschlagen geben musste.

Ein weiteres Mal stand man 1996 im Finale des Pokals der Pokalsieger, doch dieses Mal siegte die französische Mannschaft Paris Saint-Germain mit 1:0.

In den mehr als drei Jahrzehnten seit dem Titelgewinn 1987/88 wurde Rapid drei weitere Male österreichischer Meister, wobei zunächst Austria Wien und zuletzt RB Salzburg die heimischen Gefilde dominierten.

Da die Salzburger aufgrund ihrer Ressourcen und ihres hervorragenden Kaders kaum in absehbarer Zeit überholt werden können, muss sich Rapid wohl vorerst mit dem zweiten Platz begnügen, doch genau diesen belegte man in der vergangenen Saison sowohl in der regulären Saison als auch in der darauf folgenden Meisterschaftsrunde.

Damit hat man sich zum 55. Mal in der Vereinsgeschichte für Europa qualifiziert.

Mal in der Vereinsgeschichte für Europa qualifiziert. Um an die Erfolge von 2015/16 und 2018/19 anknüpfen zu können, müssen sie ihre letzten beiden Spiele in der Gruppe H gewinnen, um das Achtelfinale zu erreichen.

Frühere Begegnungen

West Ham United trifft am Donnerstagabend im Allianz Stadion gegen Rapid Wien erst zum zweiten Mal in einem Pflichtspiel auf einen österreichischen Gegner.

Die erste Begegnung war der 2:0-Sieg in der UEFA-Europa-League-Gruppe H, den die Hammers am 16. September im Londoner Stadion gegen Rapid errangen, als Declan Rice und Said Benrahma für die Londoner trafen.

West Ham United gegen Rapid Wien Programmheft vom November 1955Die beiden Vereine hatten sich jedoch schon einmal getroffen, als West Ham am Dienstagabend, den 15. November 1955, Rapid im Boleyn Ground in einem „Flutlichtspiel“ empfing.

Die „Irons“ hatten 1953 im Boleyn Ground eine Flutlichtanlage installiert und im April desselben Jahres gegen Tottenham Hotspur ihr erstes Spiel „unter Flutlicht“ ausgetragen.

Zweieinhalb Jahre später hatten sich die Hammers angewöhnt, regelmäßig Abendspiele gegen ausländische Gegner auszutragen. In der Saison 1954/55 waren der VfB Stuttgart, der SC Wacker aus Österreich, der AC Mailand aus Italien und der Holland Sports Club aus Rotterdam zu Gast.

Und als Rapid Wien der erste europäische Gast der Saison 1955/56 wurde (Distillery aus Nordirland wurde Mitte Oktober mit 7:5 besiegt), waren sie bereits auf dem besten Weg, zum 20. Mal in ihrer Geschichte Landesmeister zu werden, als sie in den Upton Park kamen.

Die torgefährlichen Rapid-Fußballer legten einen hervorragenden Start hin, gewannen sieben ihrer ersten zehn Spiele, bevor sie nach England flogen, und schossen dabei 30 Tore. Die Tore wurden unter den Spielern aufgeteilt, wobei die beiden Rapid-Stürmer Robert Dienst und Alfred Körner zusammen 13 Treffer erzielten.

West Ham hatte es da schon schwerer, denn nach der 1:3-Niederlage gegen Hull City am 12. November war man in der Second Division auf Platz 15 abgerutscht.

Ted Fenton war gerade dabei, seine Mannschaft umzubauen. Seine eigenen Stürmer John Dick und Billy Dare schossen zwar viele Tore, kassierten aber auf der anderen Seite zu viele Gegentore, um konstant gute Ergebnisse zu erzielen.

Gegen Rapid war es Dare, der mit einem Treffer aus kurzer Distanz für ein achtbares 1:1-Unentschieden gegen die österreichischen Gäste sorgte.

Quelle: https://www.whufc.com/news/articles/2021/november/24-november/rapid-vienna-v-west-ham-united-all-you-need-know

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